Univ. Prof. Dr. med. A. Witzmann
17 Jul
17Jul

Der Hammer bei chronischen Schmerzen

Akute Schmerzen sind ein Warnsignal. Wenn wir uns die Finger an einer heissen Herdplatte verbrennen tut das weh und wir merken uns das. In Zukunft werden wir besser aufpassen, damit wir uns nicht mehr die Finger an einer heissen Herdplatte verbrennen. Ganz anders sieht die Sache bei chronischen Schmerzen aus. Hier hat der Schmerz seine Warnfunktion verloren. 

Schmerzen entstehen immer unabhängig von ihrem Ursprung im Gehirn. Wir kennen heute ziemlich genau in welchen Strukturen des Gehirns die Schmerzen entstehen. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass niemals eine einzige Struktur in unserem Gehirn für die Schmerzen verantwortlich ist. Unser Gehirn funktioniert über ein Netzwerk, in dem 84 Milliarden Nervenzellen über Billiarden synaptische Verschaltungen miteinander verbunden sind. Die einzelnen Strukturen im Gehirn funktionieren wie Verschiebebahnhöfe, über die diese gigantischen Informationsströme modifiziert und geleitet werden.

Schmerzen setzen sich immer aus drei Komponenten zusammen: Dem Körper, der Psyche und sozialen Umweltfaktoren. Daher spircht man auch vom biopsychosozialen Schmerzmodell. Beim chronischen Schmerz spielen psychische Faktoren, das heisst Emotionen, meist die tonangebende Rolle. Diese Emotionen entstehen im limbischen System, ein System von verschiedenen Elementen, die sich durch das ganze Gehirn ziehen. Im Rahmen des erwähnten neuronalen Netzwerks, der sogenannten Schmerzmatrix, kommen verschiedenen Stationen dieses Systems für die Aufrechterhaltung des Schmerzes und für die mit chronischen Schmerzen einhergehenden Besonderheiten des Erlebens , entscheidende Bedeutung zu. Es ist heute wisssenschaftlich erwiesen, dass mit Hypnose diese Stationen gezielt angesprochen werden können. 

Es ist auch schon lange bekannt, dass Akupunktur ein probates Mittel zur Schmerzbekämpfung ist. Auch mit Akupunktur können Emotionen, verschiedene Schmerzstationen im Gehirn, aber auch  andere Stellen des Körpers gezielt zur Schmerzbekämpfung angesprochen werden.

In der von Grazer Akupunkteuren und Hypnosetherapeuten entwickelten Hypnoakupunktur können diese beiden effizienten Methoden in ein und derselben Sitzung eingesetzt werden und können so ihre Wirkung potenzieren.

In meinem Buch „Hypnose und Akupunktur bei chronischen Schmerzen“ habe ich die Hypnose, die Akupunktur und die Hypnoakupunktur für die Behandlung chronischer Schmerzzustände  so beschrieben, dass es für jedermann ohne medizinische Vorkenntnisse verständlich ist. Durch Weglassen unnötigen Beiwerks konnte das Buch schlank  und der Preis überschaubar gehalten werden. Das Buch ist im Trainerverlag erschienen und kann über www.morebooks.shop, um 20 Euro, aber auch über Amazon oder bei jedem Buchhändler (kostet dort geringfügig mehr) bestellt werden.

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