Interventionelle Schmerztherapie

Unter interventioneller Schmerztherapie versteht man Injektionen eines Lokalanaesthetika / Cortisongemisches unter Durchleuchtungskontrolle an schmerzprovozierenden Strukturen der Wirbelsäule.

Therapeutische Bedeutung: Voraussetzung für den Therapieerfolg ist eine klare Identifizierung der schmerzverursachenden Struktur mittels der klinischen Untersuchung und eventuell von Röntgenaufnahmen. 

Bei starker Schmerzintensität kommt es in aller Regel zu einer sofortigen deutlichen Schmerzreduktion bis hin zu vollständiger Beschwerdefreiheit.

Zwischenwirbelgelenksblockaden

Abnützungen der Gelenke zwischen einzelnen Wirbeln oder Überlastungen dieser Gelenke durch meist berufsbedingte Fehlbelastungen- können zu Schmerzsignalen führen. Diese Schmerzsignale bewirken Verspannungen in der Muskulatur, Triggerpunkte und Verklebungen der Faszien mit entsprechenden myofaszialen Schmerzen. 

Diese Schmerzsignale müssen unterbrochen werden, indem man unter Durchleuchtung ein Schmerzmittelgemisch exakt in das betroffene Gelenk spritzt.

Blockade des Kreuzdarmbeingelenks (Iliosacralgelenk)

Das Kreuzdarmbeingelenk ist ein sehr breites Gelenk zwischen dem Kreuzbein und dem Darmbein, an dem das Hüftgelenk hängt. In diesem Gelenk findet keine Bewegung statt. Da es dicht mit Schmerzrezeptoren (Schmerzfühlern) besetzt ist, können sehr lästige Schmerzen von diesem Gelenk ausgehen. Diese Schmerzen strahlen in der Regel in das Gesäss und in den Oberschenkel aus. Eine Schmerzausstrahlung unterhalb des Knies ist sehr selten. Da ein funktioneller Zusammenhang zwischen diesem Gelenk, dem untersten Wirbelgelenk und dem Hüftgelenk besteht, sind Versteifungsoperationen in der unteren Lendenwirbelsäule oft die Ursache für solche Beschwerden. Durch den Ausschluss der unteren Lendenwirbelsäule vom normalen Bewegungsablauf wird das Kreuzdarmbeingelenk überbelastet, was zu den Schmerzen führt. Die Behandlung erfolgt durch eine durchleuchtungsgesteuerte Injektion von Schmerzmitteln in das Gelenk .

Blockade der Wirbelsäulennerven

Werden Wirbelsäulennerven durch Bandscheibenvorfälle oder durch Verengung des Wirbelkanals bedrängt, so führt dies zu erheblichen Schmerzen in den Beinen. Bei Bedrängung dieser Nerven in der Halswirbelsäule treten Schmerzen in den Armen auf. In manchen Fällen muss man den gedrückten Nerv durch eine Operation entlasten. In den meisten Fällen genügt es aber, durch eine durchleuchtungskontrollierte Injektion eines Schmerzmittels an den Nerv, die Schmerzen zu beseitigen. Die Ursache wird damit zwar nicht behoben. 

Druck auf einen Nerv bewirkt aber immer eine entzündliche Reaktion, die oft mehr Schmerzen verursacht als der Druck selbst. Und gerade diese Entzündung kann sehr gut durch die Injektion beeinflusst werden.

Injektion an den Nervus Sympathicus an der Lendenwirbelsäule bei Sympathischer Reflexdystrophie

Infolge von Unfällen mit oder ohne Nervenverletzungen oder im Gefolge von Erkrankungen (z.B. Gürtelrose ) kann es zu brennenden Schmerzen im Unterschenkel mit Schwellungen und Kältegefühl kommen. Auch bei länger dauernder Kompression eines Spinalnerven (Wirbelsäulennerv) oder nach Operationen an der Wirbelsäule kann es zu diesen Symptomen kommen. Psychische Faktoren verstärken häufig die Symptomatik. Ursache ist eine Aktivierung des Nervus sympathikus mit überschiessenden Reaktionen dieses Nerven. Dies kann man mit einer bildwandlerkontrollierten Betäubung des Sympathicusnervs behandeln. Im Anschluss an diese Injektion wird binnen weniger Minuten die Durchblutung des Beines erhöht. Dadurch wird der Fuss der Injektionsseite warm und deutlich rot.

Da SCENAR-Strom den Gegenspieler dieses Nervs, den Nervus Parasympathicus anregt, empfehlen sich zusätzlich einige Behandlungen mit SCENAR

Ort der Durchführung

Da ein Durchleuchtungsgerät erforderlich ist, kann diese Therapie nicht in den Arztpraxen erfolgen.. Ich führe jeden Freitag vormittag interventionelle Schmerztherapien in der Thurklinik in Niederuzwil durch.


Preise

Alle interventionellen Schmerztherapien sind Pflichtleistungen der Grundversicherung sofern sie von einem hierfür zertifizierten Schmerztherapeuthen wie mir durchgeführt werden. In der Schweiz versicherten Patienten erwachsen also ausser den üblichen 10% Selbstbehalt keine Kosten.

Ausländische Patienten:

Die Hauptkosten sind nicht das Arzthonorar, sondern die Beanspruchung einer OP Pflegefachkraft, die Benützungsgebühr für den Operationssaal und für das Durchleuchtungsgerät der Thurklinik. Die Rechnung wird daher von der Thurklinik gestellt. Ausländische Patienten müssen mit etwa CHF 800.- rechnen.


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